MIDRANGE 03/2016 - page 36

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SCHWERPUNKT
ERP-LÖSUNGEN
MIDRANGE
MAGAZIN · 03/2016
Hochkomplexe Auftragsnetze synchronisiert
Adaptive Fertigungssteuerung
Bei Maschinen- und Anlagenbauern sind Änderungen durch den Kunden bis kurz vor
Lieferung üblich. Der Preis dieser Flexibilität sind hohe Durchlaufzeiten und schwierige
Steuerungsprozesse. Mit der um Module zur adaptiven Fertigungssteuerung erweiterten
ERP-Suite PSIpenta ist es dem Hersteller von Mahl- und Sichtanlagen aus Augsburg, der
Hosokawa Alpine AG, gelungen, Fertigungsabläufe zeitnah und automatisiert an Verände-
rungen anzupassen. Das Ergebnis: stark reduzierte Warte- und Liegezeiten sowie eine
hohe Liefertreue.
A
ls die Aufträge für den Hersteller
von Maschinen und Turnkey-Sys-
temen zur Aufbereitung von Pulvern,
Granulaten und Schüttgütern Anfang
des neuen Jahrtausends anstiegen, stie-
ßen die Fertigungsplaner der Hosoka-
wa Alpine AG immer häufiger an ihre
Grenzen. „Je weiter der Planungspro-
zess in der Ferne lag, desto schwieriger
war es für unsere Planer, sich einen
Überblick in unserem Auftragsnetz zu
verschaffen“, erzählt Reinhard Wagner,
stellvertretender Fertigungsleiter bei
Hosokawa Alpine.
Der Spezialist für Pulvermahlan-
lagen, der feine Pulver für die Phar-
ma, Food- und Chemieindustrie sowie
die mineralische Grundstoffindustrie
mahlt, produziert einen Großteil der
Komponenten in seinen Hallen selbst.
Reinhard Wagner erklärt: „Die selbst
gefertigten Teile gilt es rechtzeitig her-
zustellen und die Einkaufsteile sind
zielgenau in den Prozess einzusteuern
und so durch die einzelnen Werkstät-
ten zu navigieren, dass alles zum gro-
ßen Finale in der Montage bereit steht“.
Anteil Durchlaufzeit: 90 Prozent
Dass ein Auftrag vorgezogen werden
muss, ein Zukaufteil nicht rechtzeitig
ankommt oder betriebsbedingte Störun-
gen wie etwa der Ausfall einer Maschi-
ne auftreten, sind nicht nur Probleme
von Sondermaschinen- und Anlagen-
bauern. Mit ihrer Werkstattfertigung
sind sie auf solche Situationen aber
besser eingestellt als Serienfertiger, da
sie wesentlich flexibler auf Störungen
reagieren können. Der Typus der Werk-
stattfertigung hat aber den Nachteil,
dass zwischen den eigentlichen Bear-
beitungsschritten „sehr viel Luft“ ist.
Als Ergebnis liegt die Bearbeitungszeit
eines Teils bei gerade zehn Prozent;
90 Prozent seiner Zeit verbringt es da-
gegen praktisch in Wartestellung.
Bevor sich der Augsburger Spezia-
list für Verfahrenstechnik und Folien-
Extrusionsanlagen für eine adaptive
Steuerungslösung entschied, rechnete
er für jeden Übergang von einem Be-
reich in den anderen mit drei Tagen
Liegezeit. Diese langen Wartezeiten,
die sich bei der Planung eines Auftrags
im ERP-System von Arbeitsstation zu
Arbeitsstation addieren, führten regel-
mäßig dazu, dass der errechnete Fer-
tigungsstart in der Vergangenheit lag.
Anschließend wurde der Verzug im
PSIpenta adaptive bei Hosokawa Alpine
ó
Realistische Anfangs- und Endtermine eines Auftrags
ó
Wesentliche Verkürzung der Transport- und Liegezeiten
bzw. Übergangszeiten
ó
Rückstandsfreie Fertigung
ó
Transparenz in allen Abläufen – Erkennbarkeit
kritischer Wege
ó
Synchronisation in Einkauf und Fertigung
ó
Automatische Priorisierung der Arbeit an den
Maschinen
ó
Erhebliche Reduzierung des Kommunikationsaufwands
ó
Steuerung des Personals im Dreischichtbetrieb
ó
Hohe Liefertreue
© psipenta
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