MIDRANGE 03/2016 - page 26

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SCHWERPUNKT
THIN CLIENTS
MIDRANGE
MAGAZIN · 03/2016
Im Interview: Hagen Dommershausen, Dell
„Technik stellt heute keinerlei
Hindernis mehr dar“
Die Zahlen der Marktforscher sagen zwar, dass es 2015 erstmals mehr Benutzer gab, die
über Smartphones und Tablets im Web surften, als über den klassischen Desktop. Doch bei
Unternehmen erfreuen sich Thin Clients nach wie vor großer Beliebtheit. Hagen Dommers-
hausen, Marketing Senior Manager für den Bereich Cloud Client-Computing bei Dell, erklärt
im Interview mit dem Midrange Magazin (MM), wie Thin-Client-Konzepte die Anforderungen
professioneller Anwender optimal abdecken.
MM:
Welchen Stellenwert nimmt das
Thin Client Computing im Jahr 2016 ein?
Dommershausen:
Dieses
Thema
ist auch 2016 von großer Bedeu-
tung, und wir sehen nach wie vor ei-
ne hohe Nachfrage nach Lösungen
für das Thin Client Computing. Der
Trend hin zu zentral bereitgestellten
Computing-Ressourcen durch die Cli-
ent-Virtualisierung ist ungebrochen.
In deren Rahmen werden Bereitstel-
lungstechnologien wie Server-based
Computing,
Desktop-Virtualisierung,
Application Streaming oder der sichere
Webzugriff einzeln oder in Mischformen
eingesetzt. Diese Technologien machen
den Anwender unabhängiger vom End-
gerät, steigern die Produktivität und Si-
cherheit und werden deshalb auch 2016
ganz oben auf der Agenda stehen. Thin
Clients spielen innerhalb dieser Möglich-
keiten aufgrund ihrer spezifischen Stär-
ken eine wichtige Rolle.
MM:
Was sind die treibenden Faktoren
für den Einsatz von Thin Clients?
Dommershausen:
Dazu gehört zum ei-
nen die höhere Sicherheit. Thin Clients
haben keine lokalen Laufwerke und ihre
USB-Anschlüsse lassen sich remote de-
aktivieren, um das Risiko unautorisierter
Datenübertragungen weiter zu reduzie-
ren. Da Thin und Zero Clients zentral
gesteuert werden können, entfällt au-
ßerdem die Notwendigkeit, individuelle
Endgeräte einzeln zu administrieren.
Das IT-Personal kann sich somit ver-
stärkt strategischen Projekten widmen.
Da die zentrale Steuerung weit weniger
Ressourcen erfordert, macht sie sich
auch bei den Kosten positiv bemerkbar –
ebenso wie die Tatsache, dass Thin und
Zero Clients weniger Bauteile enthalten,
die von mechanischen Ausfällen betrof-
fen sind. Weitere treibende Faktoren
sind der niedrigere Stromverbrauch und
der reduzierte Platzbedarf der Geräte.
MM:
Welche Neuerungen können Thin
Clients zu mehr Akzeptanz verhelfen?
Dommershausen:
Thin Clients sind
auf keine bahnbrechenden technischen
Neuerungen angewiesen. Sie sind in
der Lage, selbst bei anspruchsvollsten
Applikationen wie CAD-Anwendungen
den Anforderungen an Datenzugriff und
Leistungsfähigkeit gerecht werden zu
können. Thin Clients stellen die ideale
Kombination und Abrundung einer Cli-
ent-Virtualisierungsstrategie dar. Des-
halb kommt es vor allem darauf an, das
Bewusstsein für deren hohe Leistungs-
fähigkeit in jeder Art von Anwendungs­
situation weiter zu schärfen.
MM:
Welche Rolle spielt das Remote-
Management von Thin Clients?
Dommershausen:
Es spielt eine sehr
große Rolle, weil hier die entscheiden-
den Vorteile gegenüber den herkömm-
lichen Desktop-Systemen liegen. Die
Verwaltung von Images, Betriebssys-
temen, Konfigurationen, Zugriffen und
Schnittstellen ist mit Thin und Zero Cli-
ents erheblich einfacher. Die IT-Verant-
wortlichen können ihre Infrastrukturen
darum deutlich leichter auf- und ausbau-
en. Einige unserer Thin und Zero Clients
haben sogar die Fähigkeit, sich selbst zu
verwalten.
MM:
Wie sehen typische Einsatzszena-
rien für Software Thin Clients aus?
Dommershausen:
Software Thin Cli-
ents kommen vor allem aus abschrei-
bungstechnischen Gründen zum Einsatz.
Unternehmen, die auf Thin Client Com-
puting umsteigen, möchten ihre vor-
handenen Endgeräte häufig nicht sofort
komplett austauschen. Sie nutzen sie
deshalb als Thin Clients solange weiter,
bis sie abgeschrieben sind, um sie dann
durch hardwarebasierte Thin Clients zu
ersetzen.
Hagen
Dommershausen,
Marketing Senior
Manager für den
Bereich Cloud
Client-Computing
bei Dell.
Quelle: Dell
Rainer Huttenloher
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