MIDRANGE 03/2016 - page 45

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03/2016 ·
MIDRANGE
MAGAZIN
Applikationen für Spiele, Musik und in-
zwischen auch für das mobile Büro. Da-
zu zählen die klassischen Programme
zur Texterstellung, Tabellenkalkulation
und Gestaltung von Präsentationen. Ei-
nen Schritt weiter gehen die Apps der
Zukunft: Sie müssen zum einen auf
das grundsätzliche Arbeiten mit mobi-
len Endgeräten ausgerichtet und zum
anderen auf den einzelnen
Sachbearbeiter bzw. seine
Funktion und Arbeitsweise
zugeschnitten sein. Die so
stärker fokussierten Work-
flows im Besonderen führen
zu einer beachtlichen Zeit-
ersparnis im Allgemeinen.
In diesem Zusammen-
hang spielt auch die Usabi-
lity eine wichtige Rolle: Mit
IT-Bürolösungen als per-
sonen- bzw. funktionsspe-
zifische App werden Mit-
arbeitern neue Werkzeuge
an die Hand gegeben, mit
denen sie ihre täglichen
Tätigkeiten geradezu intuitiv erledi-
gen können. Schließlich unterscheidet
sich die Benutzeroberfläche nicht we-
sentlich von jenen Apps, die sie privat
aufrufen. Das Ergebnis: Zufriedene
Mitarbeiter und eine merkliche Effizi-
enzsteigerung innerhalb des gesamten
Unternehmens.
Neue Kommunikationsmittel für
effizienten Wissenstransfer
Mehr Zeitersparnis und Effizienz erge-
ben sich auch durch neue interne Kom-
munikationsmittel: Collaboration-Tools
wie Intranet oder Blogs erweisen sich
– ebenso wie auf den jeweiligen Bedarf
zugeschnittene Social-Media-Kanäle –
zunehmend als sinnvolle Ergänzung
zum klassischen E‑Mail-Verkehr. Die
asynchrone Kommunikation zwischen
den Mitarbeitern bleibt hier weiterhin
bestehen. Doch ist die Einbindung von
mehreren Akteuren samt Diskussion
über eine einfache Chat-Funktion deut-
lich erfolgversprechender als das Bear-
beiten sogenannter Ping-Pong-E‑Mails.
Derartige Plattformen und virtuelle Pro-
jekträume bietet etwa Microsoft gegen-
wärtig bereits mit SharePoint, Yammer
und Lync an. Hier sind die Gesprächs-
historie und die hinterlegten Dokumen-
te für alle Beteiligten jederzeit nachvoll-
ziehbar und müssen nicht aufwendig
im Posteingang gesucht werden.
Diese mannigfaltigen Kommuni-
kationskanäle in Kombination mit ei-
nem vernetzten Arbeiten werden das
zukünftige Arbeiten erleichtern, da
sie einen effektiven Wissensaustausch
ermöglichen. Gleichzeitig wird so der
Übergang hin zum papierlosen Büro
eingeläutet. Treibende Kraft wird da-
bei die neue Mitarbeitergeneration
der ‚Smart Worker‘ sein, die über eine
ausgeprägte Affinität zu modernen
Technologien und Kommunikations-
mitteln verfügt. Ansatzweise ist diese
gegenwärtig in den Digital Natives
verankert. Daher sind die zeitlich und
räumlich flexiblen ‚Smart Worker‘ im
Büro 2025 keine Zukunftsvision mehr,
sondern bereits heute Sinnbild eines
neuen Arbeitens. Dank ihres enormen
Know-hows und aufgrund ihres er-
heblichen Wertes für den allgemeinen
Wissensaustausch sind sie in der Lage,
intern und extern relevante Unterneh-
mensdaten zusammenzutragen, zu
gehaltvollen Informationen anzurei-
chern und durch Korrelationsbildung
wirtschaftlich nutzbares Wissen zu
schaffen.
Fazit
Das Arbeiten im Büro der Zukunft wird
nicht innerhalb eines Tages umzusetzen
sein. Den einen ist das selbstbestimmte
Arbeiten wichtig; andere brauchen ein
Team und ein festes Büro,
um ihre Aufgaben erfolg-
reich zu meistern. Einige
Mitarbeiter drucken ihre
Dokumente lieber aus,
als sie am PC-Bildschirm
zu lesen, und sie besitzen
(noch) kein Smartphone.
Ihre Kollegen gehören
wiederum zur Generation
der Digital Natives, für
die Internet, Instant Mes-
saging und Social Media
zum Alltag gehören – pri-
vat wie beruflich. Die Her-
ausforderung der Zukunft
liegt darin, alte wie neue
Generationen zu einem heterogenen
Team zusammenzubringen und die
Möglichkeiten der digitalen Transfor-
mation optimal auszuschöpfen.
Innerhalb der nächsten Jahre wer-
den sich durch die neuen Kommunika-
tionsmittel und die generelle Mobilität
der Mitarbeiter die internen Arbeitsab-
läufe und somit auch die IT-Infrastruk-
tur der Unternehmen sicherlich ändern.
Wichtig ist dabei jedoch, nicht blind
allgemeinen Trends zu folgen, sondern
sich bewusst mit den technologischen,
kommunikativen und organisatori-
schen Möglichkeiten auseinanderzuset-
zen. Nur auf dieser Grundlage können
zukunftsorientierte Konzepte verwirk-
licht werden, die die Fähigkeiten der
Mitarbeiter mit dem eigenen Geschäfts-
modell in harmonischen Einklang brin-
gen und so den Wettbewerbsfaktor Wis-
sen unternehmerisch noch nutzbarer
machen.
Thomas Kuckelkorn
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