MIDRANGE 04/2017 - page 21

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04/2017 ·
MIDRANGE
MAGAZIN
nen zentral von einem System gesteuert
werden, wofür sich ein integriertes ERP
natürlich hervorragend eignet, da es all
diese Informationen enthält – oder aber,
die Steuerungssysteme der Maschinen
müssen durch intelligente Schnittstel-
len vernetzt sein und einen zentralen
Datenbestand bearbeiten. In jedem Fall
ist es von Vorteil, wenn ein System fle-
xibel genug ist, um an verschiedene An-
forderungen angepasst zu werden: z. B.
um Einzelsysteme übergeordnet mit den
benötigten Informationen zu versorgen
und diese im Gegenzug auch wieder zu
beziehen. und Einzelsysteme übergeord-
net mit den benötigten Informationen zu
versorgen und diese auch im Gegenzug
auch wieder zu beziehen.
MM:
Wie kann dabei die Datenquali-
tät – verschärft durch unterschiedliche
Stammdatenkonzepte – für die übergrei-
fende Lösung sichergestellt werden?
Wirtz:
Umsichtige Planung und flexible
Reaktion auf neue Daten aus zusätzli-
chen Systemen sind hier das A und O.
Die IT muss die Übersicht haben über
die eingesetzten Daten und deren Quali-
tät. Daher ist ein sorgfältiges Daten- und
Qualitätsmanagement hier sehr wichtig.
Damit steigt auch die Verantwortung für
den IT-Mitarbeiter und gleichzeitig die
Relevanz seiner Position im Unterneh-
men.
MM:
Bei Industrie 4.0 werden die Pro-
duktionsanlagen mit einer Vielzahl von
Sensoren ausgestattet. Welche Infor-
mationen müssen dabei bis ins ERP-
System kommen?
Wirtz:
Sensordaten und ihre sinnvolle
Auswertung bzw. Nutzung, spielen ohne
Zweifel in der digitalen Produktion eine
enorm wichtige Rolle. Aber die Frage
sollte immer lauten: Welche Daten sind
zu welchem Zeitpunkt relevant für den
Endanwender, der vor dem ERP-System
sitzt? Hier kann ein ERP-System, das ei-
nen ausgeprägten Integrationsgedanken
hat, seine Vorteile ausspielen. Daten
die von Produktionsanlagen
kommen, können beispiels-
weise sinnvoll an eine Ge-
räteakte hinterlegt werden
(Stammdaten werden mit
Maschinendaten angerei-
chert). Diese Daten können
dann beim Ausliefern auto-
matisiert an den Endkunden
übermittelt und bei einem
Servicefall erneut herange-
zogen werden. Die Kernauf-
gabe sollte also immer sein,
Daten so anzureichern, dass sie einen
Mehrwert für alle Beteiligten bilden. An-
sonsten droht man in der Informations-
flut zu ertrinken.
MM:
Wie können die Anwender größt-
möglichen Nutzen aus den vielen neu-
artigen Daten ziehen, die bei Industrie
4.0 anfallen?
Wirtz:
Die direkte Auswertung etwa von
Maschinendaten hat in der Produktion
aus meiner Sicht mehrere Vorteile. Der
IST-Zustand ist jederzeit verfügbar und
abrufbar, dies ermöglich bessere Koordi-
nation bei der Zusammenarbeit verschie-
dener Bereiche. Sind die entsprechenden
Daten verfügbar, können z. B. über das
Kapazitätsplanungsmodul (caniasERP-
CAP) mit Hilfe eines Gantt-Diagramms
sowohl die Kapazitätsauslastung einzel-
ner Arbeitsplätze oder Fertigungsaufträ-
ge als auch deren Beziehung unterein-
ander grafisch dargestellt werden. Dabei
können einzelne Arbeitsplätze, die an
einem bestimmten Fertigungsprozess
beteiligt sind, miteinander verglichen und
optimiert werden. Für diese Analyse steht
dem Anwender dann eine breite Informa-
tionsbasis über die einzelnen Fertigungs-
auftragsschritte zur Verfügung, die ihm
folglich viele verschiedene Kriterien bie-
tet, die für den Vergleich der verwende-
ten Arbeitsplätze hinzugezogen werden
können. Darüber hinaus bietet das Modul
die Möglichkeit zur Anzeige des Kapazi-
tätsverbrauchs. Diese beantwortet die
Frage danach, welche Ressourcen, wann
und in welchen Mengen im jeweiligen
Fertigungsauftrag eingesetzt und ver-
braucht wurden. Zudem wird durch die
konsequente Erfassung und Auswertung
solcher Daten eine zukunftsorientierte
Weiterentwicklung von Firmenstrukturen
und -prozessen möglich.
MM:
Inwieweit ist dabei die Echtzeit­
fähigkeit der Lösung wichtig?
Wirtz:
Die Echtzeitfähigkeit ist wichtig
für den reibungslosen Ablauf von Pro-
duktionsabläufen. So kann das ERP-Sys-
tem z. B., falls eine Maschine ein Prob-
lem meldet, entsprechende Sofortmaß-
nahmen auslösen. Dies kann bedeuten,
dass der zuständige Service automa-
tisch verständigt wird und gleichzeitig
eine Ersatzmaschine, falls vorhanden,
angefordert, bzw. wenn diese schon da
ist, in Betrieb genommen wird. Gleich-
zeitig berechnet das ERP die Auswirkun-
gen des Ausfalls auf die Lieferzeiten und
meldet dies bei Bedarf auch gleich dem
Kunden. Das Ergebnis ist ein besseres
bzw. effektiveres Management und da-
durch Kostenersparnis.
MM:
Welche Rolle spielt dabei der Mo-
bilzugriff auf die ERP-Lösung?
Wirtz:
Der mobile Zugriff ist heutzutage
eine wichtige Anforderung an das ERP-
System. Nicht zuletzt zeigte dies auch die
letzte Trovarit-Studie zur Anwenderzu-
friedenheit. caniasERP ist hier aufgrund
seiner Drei-Schicht-Architektur und da-
durch, dass es auf Java als universelle
Plattform aufsetzt, bestens für mobile
Anwendungen aufgestellt. Mit caniasERP
können Sie Ihre GUI für den Rich Client in
der eigenen Programmiersprache TROIA
implementieren. Dabei wird auch gleich-
zeitig der HTML-Code generiert und steht
Ihnen sofort auf jedem HTML-fähigen mo-
bilen Endgerät zur Verfügung.
Dennis Wirtz,
Consultant bei
der IAS: „Der
mobile Zugriff ist
heutzutage eine
wichtige Anfor-
derung an das
ERP-System.“
Quelle: IAS
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