MIDRANGE 04/2017 - page 26

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SCHWERPUNKT
INDUSTRIE 4.0
MIDRANGE
MAGAZIN · 04/2017
Digitaler Produktlebenslauf per RFID-Transponder
Auf dem Weg zur Industrie 4.0
Zusammen mit dem Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) bestückt
IGEL seine Thin Clients mit RFID-Transpondern, mit denen der gesamte Lebenszyklus
der Geräte nachverfolgt werden kann. Das Ergebnis: nachhaltige Prozessoptimierung
und eine Reduzierung des Papierverbrauchs.
D
er Bremer IT-Spezialist IGEL setzt
nicht nur für seine Thin-Client-
Lösungen auf richtungweisende Tech-
nologien, sondern stellt auch in der
eigenen Produktion die Weichen in
Richtung Zukunft: Seit Oktober letzten
Jahres kommt in der Assemblierung
– in der die Thin Clients kundenspe-
zifisch konfiguriert und versandfertig
gemacht werden – die Radio Frequency
Identification (kurz RFID) zum Einsatz.
Dazu ist jeder Thin Client mit einem
Transponder ausgestattet, über den
er im gesamten Produktlebenszyklus
nachverfolgt werden kann – von der
Herstellung über den Nutzungszeit-
raum bis hin zur Entsorgung. Die digi-
tale Lebenslaufakte trägt maßgeblich
zur Qualitätssicherung bei und hilft,
die Produktionsautomatisierung weiter
voranzutreiben. Zusätzlich leistet das
RFID-Projekt einen wertvollen Beitrag
in Sachen Nachhaltigkeit: Der Papier-
verbrauch wird reduziert, da die ge-
samte Gerätehistorie bequem über eine
Datenbank nachverfolgt werden kann.
Dem Industrie-4.0-Ansatz folgend lässt
sich das System leicht in bestehende
IoT-Systemumgebungen bei Lieferan-
ten und Kunden einbinden. Für die
Zukunft plant IGEL bereits die nächste
Ausbaustufe des Projekts.
Zur Realisierung des RFID-Projekts
arbeiten mehrere Unternehmen und In-
stitutionen intensiv zusammen: Neben
IGEL gehören das Bremer Institut für
Produktion und Logistik (BIBA) und das
Melchers Software Department zu den
Projektteilnehmern. Als Anwender war
IGEL sowohl an der System- als auch an
der Software-Entwicklung beteiligt. Die
Anbindung an das SAP-System wurde
vom Melchers Software Department
übernommen.
„Mit der digitalen Lebenslaufakte
werden unsere Thin Clients dank des
integrierten RFID-Transponders bereits
im Entstehungsprozess intelligent. Das
bietet nicht nur betriebswirtschaftliche
Vorteile, sondern ist für uns der Schlüs-
sel für die automatisierte Assemblie-
rung. Und auch am Ende des Lebens-
zyklus hilft uns die RFID-Technologie,
denn der Recycler kann so das Gerät
leicht identifizieren und Komponenten
anhand von Demontageanleitungen
wiederverwenden“, erläutert Dr.-Ing.
Martin Schnatmeyer, der für Quality,
Environmental & Safety Management
bei der IGEL Technology verantwortlich
zeichnet.
Nach der erfolgreichen Etablie-
rung des RFID-Projekts in der Assem-
blierung werden bereits die nächs-
ten Schritte geplant. So sollen neben
Schnittstellen zu den asiatischen Liefe-
ranten ein Produktionsplanungssystem
und eine Anbindung an das IGEL Ticket
Request System (ITRS) für die Abwick-
lung von Kundenservicedienstleistun-
gen entwickelt werden.
ó
Quelle: IGEL
Quelle: IGEL
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