MIDRANGE 03/2016 - page 22

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MIDRANGE
SPEZIAL
POWERLINUX
MIDRANGE
MAGAZIN · 03/2016
Peter Jürß,
Senior IT Architekt, Data Center
Architecture bei Fritz & Macziol,: „Es war
der richtige Schritt, die Architektur zu öff-
nen und damit andere Hersteller zu ermuti-
gen, selber Systeme zu bauen.“
Quelle: FuM
Marcus Kraft,
Senior Product Manager
SUSE Linux Enterprise, bei SUSE: „Der
SAP-Markt und besonders das Thema
Big Data eignen sich für die PowerLinux-
Systeme.“
Quelle: SUSE
erklärt Peter Jürß, Senior IT Architekt,
Data Center Architecture bei Fritz & Ma-
cziol. „Aber es war der richtige Schritt,
die Architektur zu öffnen und damit
andere Hersteller zu ermutigen, selber
Systeme zu bauen. Denn die Maschinen
sind eine wirklich echte Alternative zu
x86-Servern. Ob und welchen Erfolg die
Systeme haben werden, hängt am Ende
aber auch davon ab, ob IBM zusammen
mit anderen Herstellern es ernsthaft ge-
lingt, die notwendige Anwendungsland-
schaft verfügbar zu machen.“
Diese Einschätzung teilt man auch
bei der Profi AG. „Die im vergange-
nen Oktober angekündigte IBM Power
Systems LC Server Familie dient aus-
schließlich Linux-basierten Anwendun-
gen mit einem Fokus auf Cloud Servi-
ces und verteilten Cluster-Workloads“,
ist Sascha Helmkamp, Senior System
Engineer der PROFI Engineering Sys-
tems AG, überzeugt. Der Erfolg hänge
somit stark davon ab, ob sich Global
Player und die großen Service Provider
mit derartigen Workloads für die Power
LC-Serie entscheiden.
Allerdings müssten einige Fakto-
ren erfüllt sein, dass der Markt die
PowerLinux-Systeme akzeptiert. „Die
Akzeptanz wird hauptsächlich von der
Anwendungsverfügbarkeit abhängen,
aber auch davon, wie einfach es ist, die
Systeme in bestehende Umgebungen
zu integrieren und zu betreiben“, so
Sascha Helmkamp. „Ich denke, IBM hat
hier schon viel erreicht in Bezug auf
Offenheit der Plattform an sich und der
verwendeten Technologien wie KVM.
IBM hat jedoch noch einiges an Arbeit
vor sich.“
Für Peter Jürß wird die Akzeptanz
durch mehrere Faktoren generiert:
„Einerseits ist hier natürlich die An-
wendungsverfügbarkeit zu nennen. Es
wäre naiv zu glauben, dass ein poten-
zieller Kunde die Hardwarearchitektur
tauscht, wenn er gleichzeitig auch noch
gezwungen wäre, seine Anwendung
oder Teile davon auszuwechseln. Es
mag solche Situationen geben, aber sie
sind doch eher selten.“ Ein wichtiger
Punkt sei noch das vorhandene Wissen
über eine Technologie- oder System-
Plattform, so der FuM-Experte. „Hier
ist es sicherlich ein Vorteil, dass Power­
KVM sich wirklich nur vom Namen her
von KVM unterscheidet. Dies bedeutet:
Jemand der sich mit KVM auskennt
wird sich auch sofort auf einem Power-
Linux-System ‚zu Hause‘ fühlen. Inter-
essant ist auch, wie einfach ein solches
System in eine bestehende Landschaft
zu integrieren, beziehungsweise wie
aufwändig es ist, das System ‚up and
running‘ zu bekommen. Und natürlich
darf man den Preis sicherlich nicht
vergessen, aber hier sind die Systeme
wirklich konkurrenzfähig. Auch wenn
schon viele dieser Punkte adressiert
sind, gibt es noch genügend Raum für
Verbesserungen.“ Laut Marcus Kraft
sind IBMs Partnerschaften mit Part-
nern wie SUSE oder SAP entscheidend
für den Erfolg: „Wir müssen unseren
Kunden erstklassige Performance, Ska-
lierbarkeit, Sicherheit und Hochverfüg-
barkeit zu vernünftigen Preisen bieten
können.“
Bei der Leistungsfähigkeit der
PowerLinux-Systeme gegenüber den
Intel-basierenden Servern fällt die Be-
wertung ziemlich einheitlich aus: „Die
Leistungsfähigkeit der PowerLinux-
Systeme kann sich auf jeden Fall mit
der von Intel basierenden Systemen
messen“, gibt Sascha Helmkamp zu
Protokoll. „Das Preisleistungs-Ver-
hältnis der Power LC-Serie ist zudem
durchaus konkurrenzfähig, vor allem
bei TCA-Betrachtungen mit per Socket
bzw. CPU lizenzierten Software Pro-
dukten.“ In Bezug auf die Leistungs-
fähigkeit ordnen sich für Peter Jürß
die LC-Systeme aller Voraussicht nach
irgendwo zwischen den großen IBM
Power-Servern und den aktuellen x86-
Servern ein – aber die verfügbare Ge-
schwindigkeit eines Systems sei nur
ein Baustein von vielen.
Für Marcus Kraft eignen sich einige
Teilmärkte besonders für die PowerLi-
nux-Systeme: „Ich sehe den SAP Markt
und besonders das Thema Big Data.
Mit SUSE Linux Enterprise Server als
führender Linux-Distribution für SAP-
Lösungen auf Linux bietet SUSE das
erste Betriebssystem, das SAP HANA
auf IBM Power Systems unterstützt und
hochverfügbare,
geschäftskritische
Echtzeitanalysen liefert, individuell an-
passbar an die Unternehmensbedürf-
nisse.“
Rainer Huttenloher
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