MIDRANGE 10/2017 - page 23

gering sein. Zum Konkurrenzprob-
lem kann des Weiteren ein Standort
nahe der Schweizer Grenze werden,
da die Gehälter für SAP-Fachkräfte in
der Schweiz deutlich höher sind als
in Deutschland. Proble-
matisch sind zudem be-
stimmte Ballungsgebiete
wie etwa der Raum Stutt-
gart, in denen der Bewer-
bermarkt besonders her-
ausfordernd ist.
Und sollte der Be-
werbermarkt im Bereich
Festanstellung am Unter-
nehmensstandort durch
vorangegangene Fehler
im
Recruiting-Prozess
„verbrannt“ sein, ist es da-
rüber hinaus häufig sinn-
voll, die Stelle vorläufig zu
schließen, mit Freelancern zu arbeiten
und die Suche nach ein bis zwei Jahren
neu zu beginnen. IT-Spezialisten mit
mehreren Jahren Berufserfahrung kön-
nen sich oftmals ihren Job aussuchen,
daher müssen Unternehmen abge-
stimmt vorgehen, Vorstellungsgesprä-
che gut vorbereiten und dürfen sich
keine Kommunikationspannen leisten.
In der Regel können all die genann-
ten Fälle sehr gut und relativ schnell
mit Freelancern abgedeckt werden, da
es hier deutlich mehr Bewegung auf
dem Markt gibt. Freie SAP-Fachkräfte
sind nach Abschluss ihrer jeweiligen
Projektarbeit konkret suchend, anders
als ihre Kollegen in Festanstellung, die
immer erst aus einem anderen Arbeits-
verhältnis rekrutiert werden müssen.
„Ein Großteil guter Kandidaten im
Bereich der Festanstellung ist sondie-
rend, da sie nicht zwingend wechseln
müssen“, erläutert Thomas Biber. „Da-
rüber hinaus gibt es im Bewerbungs-
prozess auf beiden Seiten zahlreiche
Hürden zu nehmen. Arbeitgeber und
Arbeitnehmer treffen eine Entschei-
dung von wesentlich dauerhafterem
Charakter, deshalb über-
legen es sich beide Par-
teien zwei Mal, ob sie zu-
sammenkommen. Zudem
verdienen sehr gute und
proaktive Kandidaten als
Freiberufler besser, so
bleiben gerade die Besten
von ihnen dauerhaft im
Freelancer-Bereich, weil
es sich für sie lohnt.“
Die Ausschreibung ei-
ner Position in Festanstel-
lung ist deshalb nicht in
allen Fällen die wirtschaft-
lich bessere Wahl. Die Su-
che nach qualifizierten Freelancern bie-
tet eine zeitnahe Beseitigung von Vakan-
zen, die die Unternehmensentwicklung
gefährden. Statt hier am falschen Ende
zu sparen, macht sich die unternehme-
rische Entscheidung, auf Spezialwissen
und Projekterfahrung freiberuflicher
Fachkräfte zu setzen, also am Ende für
beide Seiten bezahlt.
rhh
ó
SAP-Rechenzentrum in St. Leon-Rot
Quelle: SAP
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