MIDRANGE 10/2017 - page 27

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10/2017 ·
MIDRANGE
MAGAZIN
Im Ergebnis erhielt Tamedia ei-
ne genaue Analyse, wie die einzelnen
Teilbereiche der HR-Systemlandschaft
ineinandergreifen, was bereits effizi-
ent funktioniert und wo aktuell oder
in Zukunft Verwerfungen oder Engpäs-
se möglich sind. Zudem wurden klare
Handlungsempfehlungen erarbeitet und
nach Wichtigkeit, Dringlichkeit und vor-
aussichtlichen Kosten gewichtet.
Die nächsten Aufgaben
Als besonders wichtiger Faktor stellte
sich das SAP OM heraus, da es gleich-
sam das integrative Fundament bildet
für viele weitere Funktionen. Ein SAP
OM Redesign gehört deshalb zu den
priorisierten Handlungsempfehlungen,
bei deren Umsetzung projekt0708 un-
terstützen wird. Bei Tamedia sieht man
den IT-Dienstleister als Partner, der auf
Schwierigkeiten offen und sachlich hin-
weist und diese anspricht, um gemein-
sam Lösungen zu finden. „Wenn man
jemanden so tief unter die Motorhaube
schauen lässt, muss man auch sicher
sein, dass das nicht ausgenutzt wird,
um nur die eigenen Auftragsbücher zu
füllen“, ergänzt Böttcher. Neben dem
gemeinsamen Projekt nimmt sich Ta-
media nun die zweite der im Health
Check priorisierten Aufgaben vor: Die
Entwicklung und Umsetzung einer
HR-/IT-Gesamtstrategie.
Nicola Hauptmann
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unterschiedlicher Lösungen hinweg, zu
wünschen übrig.
Neben der operativen Unsicherheit
beschäftigte die IT-Verantwortlichen
vielmehr noch eine andere Frage: Be-
stehen bei Tamedia gegenwärtig die
Grundlagen, um auch in Zukunft unter
neuen, sich ändernden Marktanfor-
derungen zu bestehen? „Wir wollten
wissen, was mit unseren bestehenden
Systemen möglich ist und was nicht,
wie wir uns für die Zukunft aufstellen
sollten“, verdeutlicht Andreas Böttcher,
Business & IT Application Manager
HCM bei Tamedia. Um das herauszufin-
den, wollte man die eigene HR-IT einem
Health Check durch einen externen
Partner unterziehen.
Ein Health Check soll
Klarheit bringen
In internen Diskussionen und Work-
shops stimmten sich alle Beteiligten
zunächst über Anforderungen und Um-
fang des Health Checks ab. Basierend
auf dieser Vorarbeit – rückblickend
war es die längste Phase des Projekts –
konnten auch die Anforderungen an
den Dienstleister konkretisiert werden:
natürlich die nötige Sachkompetenz
und Erfahrung, aufgrund der sensiti-
ven Informationen auch eine hohe Ver-
trauenswürdigkeit. Ebenso wichtig wa-
ren ein sehr sachliches, partnerschaft-
liches Herangehen und die Fähigkeit,
auch in emotional aufgeladenen Situa-
tionen ruhig, offen und auf Augenhöhe
zu kommunizieren.
Unter den Ausschreibungsteilneh-
mern der engeren Wahl entschied man
sich für projekt0708, einen IT-Dienst-
leister aus München, der die geforder-
ten Voraussetzungen schon in früheren
gemeinsamen Projekten nachweisen
konnte.
Entlang der  Roadmap
projekt0708-Geschäftsführer Michael
Scheffler, der das Projekt auf externer
Seite leitete, ging nach einer erprobten
Projektmethodik vor: Zunächst wurden
alle verfügbaren Unterlagen, wie Sys-
temdokumentationen, Entwicklerricht-
linien, Handbücher usw., gesichtet und
die benötigten Informationen anhand
selbstentwickelter,
umfangreicher
Fragebögen erhoben. Hierbei wurde
strikt in fachliche Anforderungen und
technische Aspekte unterschieden. So
vorbereitet, begann man mit einer Rei-
he von Workshops, um den Ist-Zustand
zu ermitteln. Dabei wurden bestimmte
Themen, wie etwa abteilungsübergrei-
fende Prozessabläufe (zum Beispiel
hinsichtlich konkreter Schnittstellen
zwischen den IT-Systemen), in größe-
rer Runde diskutiert oder in Einzelge-
sprächen mit den zuständigen Exper-
ten besprochen. Details, die in diesen
Terminen noch nicht geklärt werden
konnten, wurden jeweils als „Hausauf-
gabe“ intern bis zum Folgeworkshop
erarbeitet.
Die anschließende Nachbereitungs-
phase beinhaltete: 
ó
Aufbereitung und Dokumentation der
Workshops durch projekt0708
ó
Technische Detailanalyse des SAP
ERP HCM-Systems und der eingesetz-
ten Teilmodule anhand eines bereit-
gestellten Systemzugangs
ó
Zusammenfassende Darstellung und
Handlungsempfehlungen
ó
Die Ergebnisse wurden in einem
über sechzigseitigen Ergebnisbericht
zusammengefasst und dem entspre-
chenden Lenkungsausschuss final
präsentiert.
Foto: Tamedia
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