MIDRANGE 02/2018

20 MIDRANGE MAGAZIN · 02/2018 SONDERTEIL 30 JAHRE AS/400 Im Interview: Martin Graeber, kamaste.it GmbH „Spagat zwischen Legacy und Zukunft schlagen“ Der IBM und der Weitsicht des Designers der AS/400, Frank G. Soltis, kann man nur danken: Viele Mittelstandskunden weltweit nutzen dieses günstige und performante System über Jahrzehnte und sichern so ihre Investitionen in ihre Software. Nicht selten trifft man dabei auf Anwendungen, die heute mehr denn je ihre Berechtigung haben, obwohl sie aus den „80ern” stammen. Im Interview mit dem Midrange Magazin (MM) erläutert Martin Graeber, Projektleiter und Softwareentwickler bei der kamaste.it GmbH, wie Anwender der IBM i von ihren Investitionen profitieren können. MM: kamaste.it GmbH – wie setzt sich diese neue Firma zusammen? Graeber: Aus mmp400 Softwareent- wicklung, IMUR Marketing & Vertrieb so- wie Haffner IT agiert seit 1. Januar 2018 die Firma: kamaste.it, Softwareentwick- lung, IT-Projekte und Vertrieb GmbH. Dabei handelt es sich um die logische Konsequenz der Geschäftsentwicklung unserer Firmen in den vergangenen Jah- ren. Wir haben unsere Synergien gebün- delt und starten durch. MM: Sie haben vor 20 Jahren zusam- men mit dem Printing-Experten der IBM, Alain Badan, eine Print-Software für die AS/400 entwickelt. Was war das primäre Entwicklungsziel? Graeber: Wir wollten ein völlig neues Output-Management-System schaffen, welches die Bedürfnisse der Kunden befriedigt – und dabei günstig sowie einfach zu nutzen ist. Dabei sollte es er- weiterbar sein und kommende Formate wie PDF und TIF sowie moderne Laser- drucker nutzbar machen. MM: Was zeichnet diese Software heu- te noch aus? Graeber: Wir hatten damals auf eine grafische Oberfläche für das Dokumen- tendesign gesetzt. Dabei wurde Wert da- rauf gelegt, dass Business-Anforderun- gen abgedeckt werden können – nicht mehr und nicht weniger. So vermeiden wir unnötige und umständliche Funkti- onen. Zusammen mit der serverbasier- ten, auf nativem IBM OS400 aufset- zenden Laufzeitumgebung ergibt sich ein System mit hoher Performance und Stabilität. Durch den modularen Aufbau und ein durchgängiges Datentypkonzept konnte damals schon der Weg für heuti- ge Erweiterungen geebnet werden. MM: Welche Weiterentwicklungen – speziell in Hinblick auf die Ausgabefor- mate – waren im Verlauf der Zeit nötig? Graeber: Wir haben von vorneherein auf unseren eigenen Quellcode gesetzt und konnten so kundenspezifische Formate wie CSV, XML und besondere PDF-For- mate dynamisch umsetzen. Einige Kun- den nutzen in PDF eingebettete Kom- mentare und Annotations für Archiv- und Prozessschnittstellen. Die Auslegung auf multinationale Zeichenumsetzung hat von vorneherein auch für Kunden mit exotischen Zeichensatzanforderun- gen Lösungen ermöglicht. MM: Die Dokumentenstruktur hat sich in den letzten 20 Jahren massiv verän- dert. Wie musste das bei der Printing- Software berücksichtigt werden? Graeber: Dokumente werden heute au- tomatisiert an Schnittstellen abgeliefert und per E‑Mail versendet. Die Inhalte müssen an die spezifischen Kundenfor- mate angepasst werden. Printing ist heu- te viel mehr die Steuerung von Prozessen. Die Legacy-Anwendungen kennen oft nur die klassische „Druckfunktion“. Hier set- zen wir an und ermöglichen dem Kunden heute neben dem Drucken, Prozesse hin- ter dieser Druckfunktion unterzubringen. MM: Wohin geht die Reise heutzutage im Bereich der Printing-Software? Graeber: Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen offene Standards bedient wer- den. Daher gehen wir dazu über, die Da- tenströme aus dem IBM-Betriebssystem herauszulösen und dann mit modernen Techniken neu zu formatieren und zu konvertieren. So ist es z. B. möglich ein kundenspezifisches und mit Metadaten angereichertes XML-Format aus einer IBM i Spool-Datei zu erstellen und ab- zulegen oder zu versenden. So können wir den Spagat zwischen Legacy und Zu- kunft schlagen. rhh ó Martin Graeber, Geschäftsführer der kamaste. it GmbH: „Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen offene Standards bedient werden.“ Quelle: kamaste it

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