Seit dem 15. April 2016 ist das neue Release von DB2 Web Query verfügbar: Version 2.2. Die zahlreichen Erweiterungen gegenüber den Vorgänger-Releases 2.1.0 bzw. 2.1.1 betreffen sowohl den Basisteil als auch den Data Migrator. Das neue Release läuft auch unter IBM i Version 7.3. Im aktuellen Artikel setze ich den allgemeinen Überblick über die Änderungen und Erweiterungen der neuen Version 2.2. fort.

Die folgenden Bereiche von DB2 Web Query wurden mit Version 2.2 erweitert und bereits im ersten Teil dieser Beitragsreihe (siehe Ausgabe 5/2019 des Midrange Magazins) besprochen.

  • DB2 Web Query allgemein
  • InfoAssist
  • der CL-Befehl WRKWEBQRY
  • die Benutzerbibliotheken QWQCENT und QWQREPOS
  • Developer Workbench

In diesem Teil geht es um einen Nachtrag zur Developer Workbench (Sicherung der Auswahl von Steuerelementen in einer Browser-Sitzung) sowie um die Aspekte Reporting Language, Report Broker, Web Query Client Administration und Sicherheit, Reporting Server sowie um Adapter.

Sicherung der Auswahl von Steuerelementen in einer Browser-Sitzung

Beim Arbeiten mit Steuerelementen einer HTML-Seite ist es jetzt möglich, diese Elemente so zu verbinden, dass für jedes Element automatisch der auf einer Seite ausgewählte Wert auch für alle anderen Seiten einer Browser-Sitzung verwendet wird. Zur Verknüpfung der Steuerelemente muss für jedes dieser Elemente der Eigenschaft Global Name ein genereller Wert zugewiesen werden. Damit ist es dann möglich, die ausgewählten Werte innerhalb einer Browser-Sitzung zu sichern.

Für die Zuweisung eines Werts für Global Name wählen Sie das gewünschte Steuerelement mit dessen Kontextmenü und wählen Properties (= Eigenschaften). Unter der Kategorie Miscellaneous (= Verschiedenes) finden Sie dort die Eigenschaft Global Name.

Abbildung 1: Zuordnen eines Werts für die Eigenschaft „Global name“

Betrachten wir ein Beispiel: Sie haben zwei HTML-Seiten mit Steuerelementen, die sich auf die regionalen Verkäufe beziehen. Jedem der zu verbindenden Steuerelemente kann ein Wert für die Eigenschaft Global name zugewiesen werden: hier GlobalRegion (siehe Abbildung oben).

Wenn Sie nun diese beiden Seiten in einer Browser-Sitzung ausführen und bei einem der verlinkten Steuerelemente einen Wert auswählen (Beispiel: Baden-Württemberg), so wird dieser Wert automatisch auch für die andere Seite übernommen und der Inhalt dieser Seite aktualisiert.

Beachten Sie, dass diese Verknüpfung zwischen Steuerelementen nur innerhalb einer Browser-Sitzung wirksam ist. Sobald Sie den Browser schließen, wird der ausgewählte Wert gelöscht.

InfoAssist und SQL-Trace

Für die Ausführung von Reports in DB2 Web Query wird eine SQL-Anweisung erstellt. Die so erzeugte SQL-Anweisung kann über die Auswahl SQL-Trace ermittelt und angezeigt werden.

In Version 2.1 von DB2 Web Query kann im InofAssist bei der Auswahl Ausführen auch Ausführen mit SQL-Trace ausgewählt werden. Dies ist mit Version 2.2 nicht mehr möglich. Dafür gibt es nun im BI-Portal über das Kontextmenü eines Reports die Auswahl Mit SQL-Trace ausführen (siehe folgende Abbildung).

Abbildung 2: Kontextmenü eines Reports und Auswahl „Mit SQL-Trace ausführen“

Erweiterungen in Reporting Language

Dem Bereich Reporting Language wurden folgende Erweiterungen und neue Features hinzugefügt:

  • Einbetten von Bildern in Microsoft Excel-Tabellen
  • schnellere und sicherere Erzeugung eines Autoprompt
  • vereinfachte Zeichenfunktionen
  • vereinfachte Datums- und Zeitfunktionen

Einbetten von Bildern in Microsoft Excel-Tabellen

Excel-Mappen vom Typ XLSX können jetzt in festen Positionen mit Bildern versehen werden. Dies betrifft die folgenden Bereiche eines Web Query-Reports: Kopfbereich, Fußbereich und Datenbereich.

Abbildung 3: Excel-Tabelle mit Bildern

Schnellere und sicherere Erzeugung eines Autoprompt

Die Performance und Sicherheit der Autoprompt-Funktionalität von Web Query Release 2.2.0 wurde wesentlich verbessert. Bei Release 2.1 wurden für das Erzeugen von JavaScript für den Autoprompt XSLT-Templates verwendet. Mit 2.2.0 wird jetzt das XML verwendet, das von dem Reporting Server zurückgegeben wird.

Vereinfachte Zeichenfunktionen

Mit den neu entwickelten Zeichenfunktionen wurde die Verwendung der erforderlichen Parameter vereinfacht. Das wurde durch das Straffen der Parameterlisten erreicht – ähnlich wie bei SQL-Funktionen. In einigen Fällen wurde die Funktionalität gegenüber den vorherigen Versionen vereinfacht. Bei diesen vereinfachten Funktionen wude der Ausgabeparameter entfernt. Jede Funktion gibt einen Wert mit einem spezifischen Datentyp zurück.

Hier eine Liste der neuen und geänderten Funktionen:

  • CHAR_LENGTH: ermittelt die Anzahl Zeichen eines Literals
  • DIGITS: wandelt ein numerisches Feld in ein Zeichenfeld um
  • LPAD: füllt ein Zeichenfeld linksbündig
  • LOWER: wandelt die angegebene Zeichenfolge in Kleinbuchstaben um
  • LTRIM: entfernt führende Leerstellen (links)
  • POSITION: gibt die erste Stelle einer angegebenen Zeichenfolge in einem Zeichenfeld zurück
  • RTRIM: entfernt nachfolgende Leerstellen (rechts)
  • SUBSTRING: extrahiert eine angegebene Zeichenfolge aus einem Liiteral
  • RPADD: füllt ein Zeichenfeld rechtsbündig
  • TOKEN: extrahiert einen Token (= Merkmal) aus einem Literal
  • TRIM_: entfernt führende, nachfolgende Leerstellen oder beides aus einem Zeichenfeld
  • UPPER: wandelt die angegebene Zeichenfolge in Großbuchstaben um

Die vereinfachten Zeichenfunktionen werden in einer eigenen Kategorie des Funktionsassistenten dargestellt:

Abbildung 4: Auswahl der vereinfachten Zeichenfunktionen

Und hier ein Beispiel für die Funktion CHAR_LENGTH:

Abbildung 5: Die vereinfachte Zeichenfunktion CHAR_LENGTH (allgemein)

Abbildung 6: Die vereinfachte Zeichenfunktion CHAR_LENGTH mit einem speziellen Feld

Abbildung 7: Ergebnis für die vereinfachte Zeichenfunktion CHAR_LENGTH

Wie aus der Abbildung oben zu erkennen ist, werden für das Feld PRODUCTNAME auch die nachfolgenden Leerstellen mitgezählt. Um das zu vermeiden, verwendet man einfach zusätzlich die Funktion RTRIM. Dies kann wie auch bei SQL durch eine Verschachtelung erfolgen.

Abbildung 8: Verschachtelung der vereinfachten Zeichenfunktionen CHAR_LENGTH und RTRIM

Das Ergebnis sieht sich dann wie folgt aus:

Abbildung 9: Ergebnis für die Verschachtelung der vereinfachten Zeichenfunktionen CHAR_LENGTH und RTRIM

Vorschau

Im nächsten Artikel gebe ich Ihnen eine Übersicht über die weiteren Funktionen von DB2 Web Query Version 2.2.

Bis dahin wünsche ich Ihnen weiterhin viel Spaß beim Vermehren Ihrer Fertigkeiten.

Den Autor Theo Bär erreichen Sie unter EDV-Beratung Theo Bär – Ringmauerweg 1 – 69250 Schönau – Tel. (+49) 6228 912 630 – E-Mail info@edv-baer.com