MIDRANGE 07/2017 - page 18

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SONDERTEIL
ERP 2020
MIDRANGE
MAGAZIN · 07/2017
Interview: Das müssen ERP-Systeme künftig können
„Best-of-Breed und Integrations-
fähigkeit rücken in den Fokus“
Digitalisierung in den Unternehmen, Unterstützung von Industrie 4.0-Konzepten, Mobil-
zugriff auf die Unternehmenssoftware aber auch der Bezug von Lösungen aus der Cloud –
für all diese Felder muss das ERP-System der Zukunft ausgelegt sein. Im Interview mit dem
Midrange Magazin (MM) erläutern Thomas Feike, Bereichsleiter Vertrieb+Marketing bei der
VLEXsoftware+consulting gmbh, und Alice von Korff, Sales Representative bei Canias ERP,
was ein „ERP2020-System“ mitbringen muss.
MM:
Digitalisierung der Unternehmen
– so lautet das Schlagwort für die an-
stehende Transformation: Wie muss ein
ERP-System gebaut sein, um hier keine
„Bremse“ darzustellen?
Von Korff:
Dies hängt nach meiner
Einschätzung natürlich von mehreren
Faktoren ab. Wichtig ist, dass die ver-
schiedenen Systembereiche ineinander
verzahnt sind – Stichwort Integration –
und die Dateneingabe von z. B. Stamm-
daten nicht an mehreren, verschiedenen
Stellen notwendig wird: an einer Stelle
angelegt, sollten sich die Informationen
durch das komplette System ziehen. Des
Weiteren ist grundsätzlich wichtig, dass
das System flexibel ist einstellbar ist und
somit die Möglichkeit bietet, dass Un-
ternehmen auf verändernde Bedingun-
gen reagieren können. Weiterhin ist ein
Dokumentenmanagementsystem unab-
dingbar, um auch externe Belege den
Vorgängen im ERP-System zuordnen
und verwalten zu können. Dies ist im
Modulumfang von caniasERP enthalten.
Feike:
Mit der Digitalisierung des Mit-
telstandes wird sich auch bei ERP-Sys-
temen ein grundlegender architektoni-
scher Wandel vollziehen müssen. Wir ha-
ben es nicht nur mit mehr Teilnehmern
in der Wertschöpfungskette zu tun,
auch auf funktionaler Ebene wachsen
die Anforderungen, was einen Best-of-
Breed-Ansatz und das Thema Integrati-
onsfähigkeit wieder stärker in den Fokus
stellt. Dieser Prozess hat bereits enorme
Geschwindigkeit aufgenommen. Wohl
dem ERP-Anbieter, der technologisch
in der Lage ist, diese architektonischen
Anforderungen schon heute abbilden zu
können. Wir haben hier als ERP-Soft-
warehersteller mit unserer offenen und
plattformunabhängigen Web- und Java-
Technologie schon sehr frühzeitig den
Weg dafür geebnet und können dieser
Entwicklung recht entspannt entgegen
sehen.
MM:
Industrie 4.0 bringt viel mehr In-
formationsobjekte mit in die Gleichung
– welche Voraussetzungen muss ein
ERP-System erfüllen, um die gestiege-
nen Datenmengen und die zusätzlichen
Abläufe im Unternehmen zu beherr-
schen und zu unterstützen?
Feike:
Nicht nur die Leistungsprofile der
ERP-Systeme verändern sich – klassi-
sche ERP-Funktionen „granulieren“ und
verschieben sich hin zu hochspezialisier-
ten Apps. Dabei werden auch relationale
Datenbanken durch die immensen Da-
tenvolumen an ihre Performancegrenze
Alice von Korff,
Sales Representati-
ve bei Canias ERP:
„Wichtig ist, dass die
verschiedenen Sys-
tembereiche ineinan-
der verzahnt sind und
die Dateneingabe
etwa von Stamm­
daten nicht an meh-
reren, verschiedenen
Stellen notwendig
wird.“
Quelle: IAS
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